Publikation

'Vorlieben'

Autor: Karl Krolow
Mit einem Vorwort von Georg Hensel
Veröffentlichung: 1985
GHL-Nr.: 70

Zum Inhalt

Von 1943 bis 1984 datieren die von Karl Krolow für beachtenswert gehaltenen Zitate unterschiedlicher Herkunft, die der Autor für dieses Bändchen ausgewählt hat. Außergewöhnliche Gedanken, die er - statt eigener Formulierung - gerne zitiert, sozusagen mit dem Satz des Anderen den eigenen Gedanken mit dem Leser kommunizierend.

Leseproben

" (...) Selbstverständlich muß man hinter diesen "Vorlieben" nicht unbedingt den Vorliebenden suchen. Man muß die Auswahl nicht wie eines jener Kinderrätsel benutzen, die ein Bild ergeben, wenn man mit einem Bleistift nummerierte Punkte miteinander verbindet. Man kann die Punkte auch in ihrer Isolation belassen: Jede Einzelheit ist kostbar. Es müssen nicht immer Treffer ins Schwarze sein, es gibt auch Streifschüsse der Wahrheit, und manchmal genügt es, wenn man sie vorüberpfeifen hört. (...) " - Aus: Georg Hensel, Vorwort, S. 8
" (...) "Was die langen Gedichte anbetrifft, so wissen wir, was davon zu halten ist. Sie sind die Zuflucht derer, die unfähig sind, kurze zu machen."
Charles Baudelaire, Brief an Armand Fraisse, 18.2.1860

"Phantasie: ein Warenlager, in dessen Besitz sich Dichter und Lügner teilen."
Ambrose Bierce, Aus dem Wörterbuch des Teufels

"Ich sehe euch mit ernster Freude an
Und schieb' den Teller weg, der euch verdeckt.
Mein erster Schluck dem unbekannten Mann,
Dem es vor mir an diesem Tisch geschmeckt…"
Carl Zuckmayer, An die Rotweinflecken auf dem Tischtuch in einem französischen Restaurant, 1936

"Dampfmaschinen und Konstitutionen geraten jetzt besser als überhaupt alle Kunst. Jedem Zeitalter das Seine."
Fürst Pückler, Briefe eines Verstorbenen, 24.12.1828

"Die Zeit streicht vom schönen Gesicht der Jugend eine Zeile nach der anderen hinweg."
Robert Schumann an Clara Wiek, 17.3.1838 (...) "
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