'Der goldene Topf'
Ein Märchen
Autor: E.T.A. Hoffmann
Mit 38 Illustrationen von Hans Kohl und einem Nachwort von Fritz Ebner
Veröffentlichung: 1984
GHL-Nr.: 69
Zum Inhalt
(…) Anfangs stehen im "Goldenen Topf" der reine Tor Anselmus zwischen Kunst und Bürgerlichkeit. Er liebt das schlichte Mädchen Veronika und sogleich die das Reich der Poesie verkörpernde Serpentina. Am Ende jedoch verzichtet Anselmus auf die bürgerliche Ehe mit Veronika, um in Atlantis, dem Reich der Poesie, seine Serpentina zu finden. Das sehr bürgerliche Ideal eines dauerhaften Familienglücks wird dem romantischen Ideal der reinen Liebe geopfert. (…)
Aus: Fritz Ebner, Nachwort
Leseprobe
" (...) - Da fuhr der Student Anselmus auf aus seinen Träumen und sagte, indem er mit dem Registrator Herbrand anstieß: "Das kommt daher, verehrungswürdiger Herr Registrator, weil der Archivarius Lindhorst eigentlich ein Salamander ist, der den Garten des Geisterfürsten Phosphorus im Zorn verwüstete, weil ihm die grüne Schlange davongeflogen." "Wie - was?" fragte der Konrektor Paulmann. "Ja", fuhr der Student Anselmus fort, "deshalb muß er nun königlicher Archivarius sein, und hier in Dresden mit seinen drei Töchtern wirtschaften, die aber weiter nichts sind als drei goldgrüne Schlangen, die sich in Holunderbüschen sonnen, verführerisch singen und die jungen Leute verlocken wie Sirenen." - "Herr Anselmus - Herr Anselmus", rief der Konrektor Paulmann, "rappelt's Ihnen im Kopfe? - was um Himmels willen schwatzen Sie für ungewaschenes Zeug!" (...) "